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Die Salzach soll leben!

Bei einem gemeinsamen Ortstermin forderten Vertreter des BUND Naturschutz (BN) und der Aktionsgemeinschaft Lebensraum Salzach (ALS) erneut die Umsetzung der Naturflussvariante für die gesamte untere Salzach. "Nachdem es von der Politik im Landkreis Altötting und auch von Seiten der Verwaltung das Signal gibt, dass die sogenannte Variante E1 mit drei Kraftwerken vom Tisch ist, muss nun die Sanierung des Flusses naturnah und ohne weitere Querverbauungen erfolgen. Dass die Politik vor Ort sich für ein Umdenken in Bezug auf die Zukunft der Salzach ausspricht, muss auch in München Gehör finden. Es ist an der Zeit den Kabinett-Beschluss von 2016 zur energetischen Nutzung der unteren Salzach zurückzunehmen."

06.08.2019

Diese Forderungen stellten der BUND-Vorsitzende Prof. Dr. Hubert Weiger, der Landesvorsitzende des BN Richard Mergner, die beiden Kreisvorsitzenden des BN Traunstein Beate Rutkowski und Altötting Gerhard Merches, die Aktionsgemeinschaft Lebensraum Salzach mit Gerhard Auer und Jakob Wagner, die Ortsgruppe Traunstein des BN, viele Tittmoninger Stadträte und Fridolfinger Gemeinderäte und viele BN-Mitglieder bei einem Pressetermin an der Tittmoninger Plättenlände.

Als Folge früherer Regulierungen tieft sich die Salzach in ihrem Unterlauf mehr und mehr ein. Dass Sanierungsmaßnahmen unverzichtbar sind, sind sich alle einig. Während im Freilassinger Becken die Sanierung weitgehend abgeschlossen ist, stehen die Maßnahmen im Tittmoninger Becken noch an. Verschiedene Varianten der Sanierung stehen zur Diskussion, der BN und die ALS machen sich weiterhin stark für ökologische Maßnahmen, die auch die Renaturierung der angrenzenden Auen ermöglichen und den maximalen Retentionsraum für künftige Hochwasserereignisse erhalten würden. Die von den Umweltverbänden propagierte Naturflussvariante ist auch laut umfangreicher Untersuchungen im Resonanzteam die einzige Variante, die nach der Umsetzung die naturschutzfachlichen Ziele von Natura 2000 und die Umweltziele der Wasserrahmenrichtlinie (Verbesserungsgebot und Verschlechterungsverbot) optimal erreichen würde.

Der BN und die ALS fordern daher nach wie vor, den gesetzlichen Vorgaben zu folgen und den Schutz der Natur über den privatwirtschaftlichen Nutzen von Kraftwerksbetreibern zu stellen. "Die einmalige Chance der Erhaltung eines frei fließenden und redynamisierten Alpenflusses im bayerisch-österreichischen-Grenzraum muss jetzt ergriffen und darf nicht verspielt werden", so Beate Rutkowski, 1. Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Traunstein. "Und wir müssen unsere Flüsse zukunftsfähig machen, der Schutz der Flussmorphologie, der Artenschutz und der Hochwasserschutz mit maximal möglichem Retentionsraum muss im Hinblick auf den Klimawandel und das Artensterben höchste Priorität haben!"

"Wir wünschen uns, dass in allen Salzach-Landkreisen ein Umdenken stattfindet. Wir machen uns stark für eine freie Salzach, denn das ist es, was auch die Bevölkerung hier möchte, dass das Gewässer erlebbar ist", so auch Ilse Englmaier, Vorsitzende der BN-Ortsgruppe Tittmoning.

Durch die Renaturierung werden wichtige Funktionen des Ökosystems wie Hochwasserschutz, Grundwasserneubildung, Wasserreinigung, Nährstoffrückhalt und Erhalt der Bodenfruchtbarkeit gewährleistet. Durch die Wiederherstellung des Alpenfluss-Charakters steigt der Erholungswert der Region und infolge dessen die Wertschöpfung aus Naherholung und Tourismus. Das kommt den Kommunen und Menschen durch eine Steigerung der Lebensqualität zugute.