Die Haselmaus
Unsere Haselmaus (Muscardinus avellanarius) ist keine echte Maus, sondern ein Bilch und somit verwandt mit Siebenschläfern und Gartenschläfern. Am liebsten frisst sie im Herbst Haselnüsse, damit sie eine Fettschicht aufbauen kann, um den Winter zu überleben. Danach geht sie für 7 Monate in kleinen Schlafnestern unter Wurzeln, in Reisighaufen oder in Erdlöchern in den Winterschlaf.
Ab April turnt sie wieder durch die Büsche und frisst Beeren, Blätter, Blüten, Knospen und Insekten. Darum ist sie eine Zeigerart für artenreiche Strauchschichten z. B. an Waldrändern und in Jungwäldern. Gräser und Wurzeln vertragen die Tiere dagegen nicht.
Haselmäuse kommen in ganz Mitteleuropa vor, in Bayern stehen sie auf der Vorwarnliste für gefährdete Arten. Im Alpenvorland haben sie einen Verbreitungsschwerpunkt, darum hat auch unser Landkreis eine besondere Verantwortung für den Erhaltungszustand.
Im Frühling bauen die Haselmäuse kugelige Schlaf-Nester aus Gras und Laub. Die etwas größeren Aufzuchtnester bauen sie ebenfalls kunstvoll zwischen die Äste von Sträuchern oder sie besiedeln leere Vogel- und Fledermauskästen, dort bekommen die Weibchen 1-2 mal pro Jahr Junge. Die Tiere sind nachtaktiv und klettern von Strauch zu Strauch, freie strauchlose Flächen können sie nur schlecht überwinden. Darum bleiben sie in einem engen Umgriff um ihr Nest, das Verschwinden von Hecken und Feldgehölzen führt daher zum Verlust von Lebensräumen.
Auch in strauchreichen Gärten, die verbunden sind mit angrenzenden Gehölzen können Haselmäuse vorkommen. Da für eine stabile Population Lebensräume von ca. 20 ha Größe notwendig sind, sind auch Gärten nahe an Waldrändern, Wildhecken oder Auwäldern ein wichtiger Teil der Biotopvernetzung.
Sie können den Haselmäusen helfen, indem Sie dichte blüten- und beerenreiche Wildhecken pflanzen, die nur selten und nur im Winter geschnitten werden.
Haselmauskästen, die Sie in diese Hecken hängen können, bekommen Sie in der BN-Geschäftsstelle.