Die Ortsgruppe Achental stellt sich vor
Herzlich willkommen bei der Ortsgruppe Achental des BUND Naturschutz in Bayern e.V.
Wenn Sie Interesse haben uns kennenzulernen, melden Sie sich bei uns oder schauen Sie doch einfach bei einer unserer Aktivitäten vorbei - wir freuen uns auf Sie!
Uli Penzkofer
Vorsitzender der Ortsgruppe Achental
Jahreshauptversammlung 2022
Die Jahreshauptversammlung des Bund Naturschutz, Ortsgruppe Achental fand statt am 15.11.2022 im Kleinen Heftersaal Grassau
Amphibien, Biber und Schmetterlinge
„Amphibien retten – das ist eine Kernkompetenz des Bund Naturschutz!“. Mit dieser Feststellung eröffnete Hermann Eschenbeck, erster Vorsitzender der Ortsgruppe Achental, die erste Jahreshauptversammlung im kleinen Heftersaal nach zweijähriger Corona-Pause. Bayernweit seien die Amphibien zwar mit Verlusten von bis zu 30 Prozent innerhalb von drei Jahren auf dem Rückzug, was auf die inzwischen alljährlichen Trockenperioden im Frühjahr zurückzuführen sei. Am Übergang an der TS 34 in Freiweidach habe man aber mit 2200 gezählten Tieren – zumeist Erdkröten – ein sehr gutes Ergebnis erzielen können. Dies sei zwei Gewitternächten geschuldet, in denen 80 Prozent der Kröten und Frösche gewandert seien und wohl auch der günstigen geographischen Lage im Regenstauraum der Alpenkette. Man mache sich aber für die Zukunft Sorgen. Einige Laichgewässer im Landkreis seien schon ausgetrocknet und der heiße Sommer mit vielen Nächten ohne Tau dürfte die Zahl der Rückwanderer in die Waldhabitate stark dezimiert haben. Eschenbeck dankte noch einmal den vierzehn Helfern, die an insgesamt 47 Tagen den Zaun betreuten und dem Kreisbauhof, der den Zaun sachkundig aufgebaut hatte.
Großen Dank zollte Eschenbeck auch den Helfern in der Hollandau (Unterwössen), die jedes Jahr beim Entbuschen des Kalkmagerrasens helfen und so einen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität auf diesem herausragenden Biotop leisten.
Verstärkte Aufmerksamkeit galt nach wie vor dem Biber. Seit dieser 1962 an der Donau wieder ausgesetzt worden sei, habe er sich unerwartet schnell ausgebreitet. Heute gebe es in Bayern 22.000 Biber an 6000 Standorten. Auch im Landkreis Traunstein seien so gut wie alle infrage kommenden Gewässer besetzt, so Eschenbeck, und die Tiroler Ache sei eine Hauptwanderachse. Es gebe einen Biberberater und in Krisenfällen seien Entnahmen möglich und auch schon getätigt worden. Es sei aber sehr zu bedauern, dass sehr oft Biberdämme illegal zerstört würden – auch dort, wo sie keinerlei Schaden anrichten.
Gefährdete Bäume in Ufernähe könne man ohne größeren Aufwand durch Drahthosen schützen. Dort, wo der Biber aktiv sein könne, wie zum Beispiel auf dem BN-eigenen Grundstück am Tüttensee, sei er ein starker Förderer der Biodiversität. Amphibien, Libellen, Tagfalter, vor allem auch seltene Arten, fühlten sich an und in seinen Stauflächen wohl.
Als ärgerlich empfand Eschenbeck die auch in diesem Frühjahr fortgesetzten Drainagen in den Staudacher Filzen – zu einem Zeitpunkt, an dem auch die Bayerische Staatsregierung die Bedeutung der Moore für ein wirksames Wasser-Management erkannt habe. Er warnte aber vor einem Bauern-Bashing: Wenn man von den Landwirten verlange, dass sie „wachsen“ müssten, wenn sie nicht „weichen“ wollten, brauche man sich nicht zu wundern, wenn sie auch den letzten Zipfel Land noch nutzen würden. Es brauche eine neue Landwirtschaftspolitik, die die Rolle des Landwirts als Schützer des Wasserhaushalts und Bewahrer der Biodiversität festschreibe und angemessen honoriere. Die Kluft zwischen Landwirten und Verbrauchern müsse geschlossen werden.
Zum Ende seines Vortrags richtete Eschenbeck einen Appell an alle Gartenbesitzer, sich um Nistkästen und Insektenhotels in ihren Gärten zu kümmern. Hilfe und Unterstützung dafür könne man bei der BN-Ortsgruppe bekommen.
Hollandau
Auch im Sommer und Herbst 2019 führte die OG Achental wieder, wie schon in den Vorjahren Schwendarbeiten in der Hollandau durch. Insgesamt wurden über 70 Helferstunden geleistet.
Durch das Schwenden wird die Verbuschung hintangehalten und die typische Kalkmagerrasenflora kann sich entwickeln. Diese wiederum bietet Lebensmöglichkeiten für eine Vielzahl von seltenen Schmetterlingen, Heuschrecken und Käfern. Unsere Pflege hilft mit, dass die Hollandau als Refugium für bedrohte Arten erhalten bleibt.
Wir bedanken uns bei allen Helfern, sowie beim Revierleiter, Herrn Lothar Klöffer und bei Herrn Paul Höglmüller dem Leiter der Forstdienststelle Ruhpolding für ihre wohlwollende Unterstützung. Auf ein Neues in 2020!
Biodiversität im Niedermoor - Pilzführung mit Dr. Ute Künkele und Till Lohmeyer
Das Bergsturzgebiet um Dicking, Lanzing und Holzen in der Gemeindeflur von Marquartstein ist nicht nur geologisch bemerkenswert. Es enthält auf engstem Raum eine Fülle unterschiedlicher Lebensraumtypen: Hochmoor, Niedermoor, Buchenmischwald, Erlenbruch usw. Die jeweils standorttypischen Pilze, insbesondere Baumpilze und ihre Funktion im Netz des Lebens stellten Dr. Ute Künkele und und Till Lohmeyer auf einer Führung kenntnisreich vor. Die Teilnehmer waren überwältigt von der unglaublichen Vielfalt an Pilzarten.