Gartenarbeit im Herbst – Laub ist wertvoll!
Laub ist wertvoll und viel zu kostbar, um im Herbst aus dem Garten entfernt und bei der Grüngutsammelstelle oder gar irgendwo am Waldrand entsorgt zu werden. Um die Bodenorganismen im Winter zu schützen, den Nährstoffkreislauf zu schließen und wertvollen Humus aufzubauen, sollte das jährlich anfallende Laub in den Kreislauf im Garten eingebracht werden.
Im Herbst wird der grüne Blattfarbstoff Chlorophyll in den Blättern abgebaut und andere Farben, die vorher überdeckt wurden, kommen zum Vorschein. Das ist der wunderschöne Zeitpunkt, wenn alle Blätter Orange-Rot-Gelb gefärbt sind. Dann bildet sich eine Trennschicht am Blattstiel und das Blatt fällt zu Boden.
Dort wird es von vielen verschiedenen Organismen abgebaut. Beteiligt sind u.a. Pilze, Bakterien, Springschwänze, Milben, Asseln, Tausendfüßler, Schnecken und Regenwürmer. Laub bildet somit die Nahrungsgrundlage für die Arten- und Individuenvielfalt dieser Organismen, die wiederum die Grundlage für einen gesunden nährstoffreichen Boden bilden. Zum Schluss der Zersetzung entsteht wertvoller Humus mit vielen Nährstoffen, die von den Pflanzen im nächsten Jahr aufgenommen werden. Das Entsorgen von Laub bedeutet dagegen einen enormen Nährstoffverlust für den Garten.
Ein paar Dinge gilt es bei der Verwendung von Laub im Garten zu beachten: Laub zersetzt sich unterschiedlich schnell, das Laub von Linde, Hasel, Ahorn, Hainbuche oder Obstbäumen verrottet schnell, Rotbuchen- und Eichenlaub bleibt dagegen länger liegen. Der sich unter den Sträuchern bildende Laubhumus kann gut mit Kompost gemischt werden, diese Erde enthält ein besonders ausgewogenes Nährstoffangebot.
Außerdem sollte das Laub nicht auf dem Rasen liegen bleiben, sondern unter Bäumen und Sträuchern und auf Beeten. Hier wärmt es den Boden und die Pflanzen im Winter und schützt vor Wind und Regen. Empfindliche Pflanzen wie Rosen, Pfingstrosen oder Rittersporn und im Herbst frisch gepflanzte Sträucher freuen sich über eine wärmende Laubdecke. Wer nicht genug Beetfläche hat, kann das Laub in großen Jutesäcken sammeln und im Garten stehen lassen, bis zum nächsten Jahr hat es sich zersetzt und in Humus verwandelt.
Zudem können viele Tiere im Laub geschützt überwintern, z.B. Bodenlebewesen, Insekten, Spinnen, aber auch Igel, Blindschleichen, Kröten und Spitzmäuse. Vögel finden hier an schneearmen Tagen Insekten und Würmer. Für Igel kann man beispielsweise aus einer alten Obstkiste oder aus Zweigen eine Höhle bauen und darüber einen großen Laubhaufen schichten.
Nach dem Winter ist von großen Laubhaufen oft nur noch ein kleiner Teil übrig. Das günstige Verhältnis von Kohlenstoff zu Stickstoff in der Laubstreu fördert die rasche Umsetzung. Im Idealfall sind die Blätter in wenigen Monaten vollständig in Humus umgewandelt.
Das restliche Laub, das im Frühjahr den Frühblühern ein Hindernis ist, kann nach der Schneeschmelze vorsichtig abgerecht und auf dem Kompost der endgültigen Verrottung zugeführt werden.