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Natur & Garten

Wir über uns

Ende Juli/August werden die meisten Igelbabys in Bayern geboren, die oft ab
September unterwegs sind. Die Jungtiere sind noch unerfahren und geraten
häufiger in gefährliche Situationen als erwachsene Tiere. Die BN-Kreisgruppe
Traunstein gibt Tipps, wie man den Igelkindern helfen kann.
Viele junge Igel halten sich in unseren Gärten auf. Hier ist jeder Gartenbesitzer
gefragt, seinen Garten igelfreundlich zu gestaltet und mögliche
Gefahrenquellen zu entschärft. „Bitte keinesfalls mit Motorsensen unter
Hecken mähen, ohne diese vorher zu kontrollieren. Mähroboter nur tagsüber
arbeiten lassen oder - besser noch - ganz darauf verzichten. Kellerschächte und
Wasserstellen abdecken, in Gartenteiche Austiegshilfen wie z. B. Bretter einlegen“, erklärt Beate Rutkowski Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Traunstein.
Auch Autofahrer sollten in diesen Tagen besonders wachsam sein, da viele Igel
auf der Straße unterwegs sind. Doch warum überqueren Igel so häufig
Straßen? „Unser heimischer Braunbrustigel lebt überwiegend in besiedelten
Gebieten. Die zunehmende Verdichtung des städtischen Lebensraums und die
Undurchlässigkeit vieler Gartenzäune zwingt die Igel auf die Straße“, so Beate
Rutkowski. Das Streifgebiet eines Igels ist durchschnittlich 33 Hektar groß und
vergrößert sich während der Paarungszeit sogar auf über 100 Hektar bei
männlichen Tieren. Wer die Tiere noch mehr unterstützten möchte, kann
deshalb Igeldurchgänge von einem Garten zum nächsten anlegen. „Dies kann
man mit dem Nachbarn absprechen, ein Loch mit 10 cm Durchmesser im Zaun
oder entsprechender Bodenabstand ist ausreichend“, so Beate Rutkowski.
Generell freuen sich Igel über naturnahe Gärten mit heimischen Blühpflanzen,
alten Obstbäumen und dichten Hecken. Beliebte Jagdgebiete finden sie in
Stauden- und Kräuterbeeten sowie auf Grünflächen mit Wildblumen. Den Tag
verbringen die nachtaktiven Insektenfresser aber lieber in einem sicheren
Versteck. Das können Laub-, Holz-, und Steinhaufen mit Hohlräumen sein. Sehr
gerne werden auch zugängliche Komposthaufen genutzt. In einem
igelfreundlichen Garten finden die Tiere ausreichend Rückzugsorte, an denen sie
schlafen, ihre Jungen aufziehen und überwintern können.

Im Durchschnitt werden übrigens vier bis fünf Igelkinder bei einem Wurf
geboren. Die Jungtiere werden rund 40 Tage gesäugt, nach etwa drei bis vier
Wochen nehmen die Igel selbstständig Nahrung auf und wagen auch schon
erste Jagdausflüge, die aber noch wenig erfolgreich sind. Ihre Hauptnahrung
bleibt Muttermilch. Mit sechs Wochen trennt sich dann der Familienverband
und die Mutter geht wieder eigene Wege. Je nach Wetter bleiben die
Geschwister noch einige Zeit zusammen und gehen dann auch bald getrennte
Wege, abhängig von der individuellen Selbstständigkeit und den
Außentemperaturen.