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Natur & Garten

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Ausbau der A8 – Verkehrspolitik am Scheideweg

Brauchen wir den sechsspurigen Ausbau der A8 zwischen Rosenheim und der Landesgrenze bei Salzburg? Diese Frage wird jetzt für den Landkreis Traunstein aktuell. Seit Herbst 2007 sind nun auch die 46 Kilometer zwischen Felden und der Staatsgrenze im sogenannten „weiteren Bedarf mit Planungsrecht.“ Das heißt, daß die Autobahndirektion grünes Licht hat für Vorentwürfe in diesem und im nächsten Jahr und daß ab 2010 das Planfeststellungsverfahren eröffnet werden kann. Die Planungen gehen davon aus, daß in beiden Richtungen je eine dritte Fahrbahn und ein Standstreifen gebaut werden.

Download des Flugblatts

Nun weiß jeder, daß die A8 in unserem Bereich seit der Erbauung im Jahr 1936 nicht mehr grundlegend erneuert worden ist und über weite Strecken noch nicht einmal einen Sicherheitsstandstreifen hat. Anderseits bedeutet der Ausbau in dem geplanten Umfang einen gewaltigen zusätzlichen Landverbrauch und eine vermehrte Belastung für die Anwohner. Der Bund Naturschutz ist der Ansicht, daß die politische Diskusssion über die Planungen noch einmal eröffnet werden muß. Wir sind seit Anfang dieses Jahres im Gespräch mit den Bürgern in den betroffenen Bereichen bzw. den Bürgerinitiativen, die in den Gemeinden entlang der Autobahn entstanden sind. Bei verschiedenen Treffen und Ortsterminen konnten wir uns über die bereits heute unerträgliche Lärmbelastung der Anwohner informieren.

Bei einer Informationsveranstaltung im Festsaal in Bergen am 29. April, die wir gemeinsam mit den GRÜNEN durchführten, waren wir überwältigt vom Besucheranstrom. Fast 400 Bürger waren gekommen, um den Bundestagsabgeordneten der GRÜNEN, Toni Hofreiter und den Landesbeauftragten des BundNaturschutz in Bayern und Sprecher des Arbeitskreises Verkehr des BUND, Richard Mergner zu hören

Das Fazit: Das Thema ist noch lange nicht gegessen. Jetzt kommt es darauf an, den Widerstand der Bürger zu organisieren. Wo es noch keine Bürgerinitiativen gibt, sollen sie gegründet werden, und sie sollen auch überörtlich zusammenarbeiten. Sofortmaßnahmen zur unmittelbaren Entlastung wären Tempolimits auf der Höhe der Ortsdurchfahrten und ein Überholverbot für Lastwagen. Auch die Ausbaubreite muß zur Diskussion gestellt werden. Toni Hofreiter schlug den Ausbau von Standstreifen vor, die je nach Belastung für den Verkehr freigegeben werden können, damit könne jeweils auf die dritte Fahrbahn verzichtet werden. Von mehreren Teilnehmern wurde auch die notwendige Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene angesprochen. Hier ist der beschleunigte Ausbau der Strecke München – Mühldorf – Freilassing für den Gütertransport zu fordern. Letzendlich geht es aber auch darum, daß immer neue Straßen keine Antwort auf Verkehrsprobleme sind. Wir müssen nachdenken über neue Formen der Produktion und Verteilung von Gütern.

Wir vom Bund Naturschutz leisten gerne unseren Beitrag. Bitte kontaktieren Sie uns!