Biodiversitätsprojekt Pyrenäenlöffelkraut
Das Pyrenäenlöffelkraut (Cochlearia pyrenaica) ist in Bayern inzwischen extrem selten (Rote Liste 1) und kommt vor allem in Südostoberbayern nur noch an wenigen vereinzelten Standorten vor. Fünf bekannte Standorte liegen im Landkreis Traunstein, vier im Landkreis Altötting. Bilder aus den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts zeigen während der Blütezeit noch große weißblühende Flächen, heute findet man nur noch vereinzelte, wenig wüchsige Pflanzen.

Zur Sicherung dieser Bestände und zu wissenschaftlichen Untersuchungen zu den Ursachen des zunehmenden Verschwindens läuft seit einem Jahr ein Biodiversitätsprojekt der Regierung von Oberbayern gemeinsam mit den beiden Unteren Naturschutzbehörden (TS und AÖ), der Biodiversitätsberaterin und dem BUND Naturschutz Traunstein unter der Leitung von Dr. Marion Renner vom Büro PAN.
Da unsere Kreisgruppe einige der wertvollen Flächen seit Jahrzehnten pflegt oder gepachtet hat, liegt uns dieses Projekt besonders am Herzen.
Im November 2025 wurden nun mehrere Hundert aus lokal gesammeltem Saatgut nachgezogene Pflanzen an verschiedenen Standorten in Schutzgebieten ausgepflanzt, um vorhandene Standorte genetisch zu ergänzen, auszuweiten oder inzwischen erloschene Standorte wieder zu etablieren.
Alle Pflanzorte wurden mit GPS kartiert und können so nun in den kommenden Jahren wissenschaftlich untersucht werden.
Die wissenschaftliche Begleitung von Renaturierungs- oder Artenschutzmaßnahmen ist besonders wichtig, um wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen, die Maßnahmen unter den sich rasch ändernden Bedingungen im Klimawandel optimieren helfen. Unsere Kreisgruppe ist stolz darauf, hier beteiligt zu sein und ihre jahrzehntelangen Beobachtungen der Entwicklung der Löffelkrautbestände beitragen zu können. Landschaftspflege über viele Jahre ist immer auch ein wertvoller citizen science-Beitrag!













