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Fast Fashion – ins Meer gespült?

Bei jedem Waschgang lösen sich Fasern oder Bruchstücke hiervon aus dem Kleidungsstück. Das Flusensieb der Waschmaschine ist viel zu grob, um diese zurückzuhalten. So gelangt der Faserabrieb in unsere Flüsse und letztlich in die Meere. Naturfasern können im Meer oder bereits auf dem Weg dorthin biologisch abgebaut werden. Bei Kunstfasern ist dies nicht möglich oder dauert Jahrhunderte: Sie sind Mikroplastik, das sich im Meer und seinen Bewohnern ansammelt.

Bei jedem Waschgang lösen sich Fasern oder Bruchstücke hiervon aus dem Kleidungsstück. Das Flusensieb der Waschmaschine ist viel zu grob, um diese zurückzuhalten. So gelangt der Faserabrieb in unsere Flüsse und letztlich in die Meere. Naturfasern können im Meer oder bereits auf dem Weg dorthin biologisch abgebaut werden. Bei Kunstfasern ist dies nicht möglich oder dauert Jahrhunderte: Sie sind Mikroplastik, das sich im Meer und seinen Bewohnern ansammelt. Ein Haushalt, der jede zweite Woche eine volle Maschine wäscht, spült im Jahr geschätzt 3 Gramm Mikroplastik ins Meer.

500.000 Tonnen

Faserabrieb gelangen pro Jahr

in die Meere

35 %

des Eintrags von Mikroplastik

sind Faserabrieb beim Waschen

2050

könnte das Gewicht des Mikroplastiks im Meer

das aller Fische übertreffen

Der weltweite Eintrag wird in einer Studie der Ellen MacArthur Foundation auf etwa 500.000 Tonnen pro Jahr geschätzt und könnte bis 2050 auf 700.000 Tonnen steigen. Für die Jahre von 2015 bis 2050 wären das insgesamt rund 22 Millionen Tonnen – das ist rund ein Viertel der 2023 produzierten Menge Kunstfasern. Damit stammen laut Hochrechnungen einer Studie der International Union for Conservation of Nature 35 % des Eintrags von Mikroplastik in die Meere vom Faserabrieb synthetischer Textilien beim Waschen: Wäsche waschen ist die größte Quelle für den Eintrag. Wenn wir so weitermachen, könnte 2050 das Gewicht des Mikroplastik im Meer das aller Fische übertreffen.

Der Faserabrieb stellt noch eine besondere Gefahr im Meer dar: Sie bilden Knäuel, die beispielsweise bei Meerestieren zu Problemen wie Verstopfung führen können und im schlimmsten Fall zum Tod führen.

Kläranlagen können den Faserabrieb nicht vollständig aus dem Abwasser entfernen. Selbst die modernsten Anlagen lassen noch mindestens 10 % passieren, im Durchschnitt dürfte mehr als die Hälfte in den Vorfluter gelangen. Der Rest ist aber nicht einfach weg, sondern im Klärschlamm. Sofern der nicht verbrannt, sondern auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht wird, gelangt das Mikroplastik dort wieder in den Boden und in die Gewässer.

Es ist eine absurde Form der Kreislaufwirtschaft: Große Sport- und Jeansfirmen produzieren werbewirksam Fußballtrikots, Jeans oder andere Kleidungsstücke aus Meeresmüll. Und diese Kleidungsstücke verlieren beim Waschen Kunststoff-Mikrofasern, die über Abwasser und Flüsse wieder zurück ins Meer gelangen.

Was können wir tun?

Natürlich können wir nicht darauf verzichten, unsere Wäsche zu waschen. Aber überlegen Sie sich immer, ob Sie das Kleidungsstück jetzt wirklich waschen müssen oder ob es reicht, das Kleidungsstück auszulüften. Polyestermaterial müssen Sie öfter waschen als Baumwolle, denn trotz aller eingesetzten Chemie setzen sich im Polyestermaterial unangenehme Gerüche leichter fest. 
Die Kreisgruppe des BUND Naturschutz empfiehlt Ihnen darüber hinaus, möglichst glatte Stoffe auszuwählen. Denn je rauer der Stoff ist, desto größer ist der Abrieb: Fleecegewebe verursacht die vierfache Menge an Mikroplastik pro Waschgang wie z. B. Stoff für T-Shirts.
Die Menge der abgegebenen Fasern hängt von der Wassermenge und der Temperatur des Waschgangs ab. Vor allem Schonwaschgänge sind ungünstig für die Mikroplastikentstehung. Daher empfehlen wir, Schonwaschgänge so selten wie möglich zu verwenden und dann auch nur mit voller Maschine. Je höher die Temperatur, desto stärker wird das Gewebe beschädigt. Waschen Sie besser bei 30° statt bei 40° oder mehr – nicht nur um Energie zu sparen.
Waschbeutel sollen verhindern, dass der Faserabrieb aus der Waschmaschine in das Abwasser gelangt. Ob das funktioniert, wird unterschiedlich beurteilt. Ökotest stellte 2019 Waschbeuteln ein eher schlechtes Zeugnis aus. 
Auch Ablufttrockner tragen dazu bei, dass Mikroplastik aus unserer Kleidung in die Umwelt gelangt. 2020 wiesen Forscherinnen und Forscher in einer Studie nach, dass Mikroplastik durch Ablufttrockner noch im Umkreis von rund neun Metern Entfernung vom Haus zu finden war. Wäschetrocknen an der Luft ist daher die nachhaltigere Alternative.