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Fledermausnacht in Rettenbach

Die meisten Menschen, haben Fledermäuse schon einmal beobachtet. Vielen ist die Lebensweise dieser Tiere aber relativ unbekannt. Aus diesem Grund hatten der Bund Naturschutz und das Forum Ökologie im Rahmen ihres Seminarprogrammes zu einer spannenden „Fledermausnacht“ eingeladen. Nicht nur mit einem interessanten Vortrag, sondern auch mit der Vorstellung von Fledermauspräparaten und einer nächtlichen Freilandbeobachtung mit Hilfe von Bat-Detektoren wurde den Teilnehmern die Biologie dieser Tiere näher gebracht.

Beate Rutkowski und Lydia Wagner, beide Fledermausbetreuerinnen im Landkreis Traunstein, stellten dabei unsere einheimischen Fledermausarten vor.

In Bayern gäbe es 23 Fledermausarten, von denen  viele in unserem Landkreis regelmäßig zu beobachten seien, allein auf der Herreninsel seien 17 der 23 Arten zu finden, erläuterte Beate Rutkowski. Einige Arten hätten in der südostbayerischen Region ihren Verbreitungsschwerpunkt, wie die Kleine Hufeisennase und die Wimpernfledermaus. Häufig fände man auch die Zwergfledermaus oder das Graue Langohr, das man in der Dämmerung oft in den Gärten bei der Jagd nach Insekten  beobachten könne.

Besondere Bedeutung hätten die Winterquartiere der Mopsfledermaus auf Burg Stein oder die Wochenstuben des Mausohrs in der Trostberger Kirche, daher seien sie auch streng geschützt. Fledermäuse seien die einzigen aktiv fliegenden Säugetiere und ernährten sich ausschließlich von Insekten, die sie mit Hilfe eines ausgeklügelten Echoortungssystems auch im Dunkeln im Flug jagen oder von Blättern und Zweigen sammeln könnten. Diese Rufe können auch mit einem speziellen Gerät, dem sogenannten Bat-Detektor für den Menschen hörbar gemacht werden. „In der Dämmerung kann man so Fledermäuse bespielsweise bei der Jagd oder beim Ausflug aus ihren Tagesquartieren orten“ erläuterte Lydia Wagner bei den nächtlichen Freilandbeobachtungen. Die so erhaltenen Daten würden dann an die Koordinationsstelle für Fledermausschutz an der Uni München weitergeleitet.

Als Datengrundlage dienten aber vor allem Meldungen von Fledermausquartieren oder zufällige Funde von lebenden oder toten Einzeltieren. „Darum sind wir um jede Mitteilung, wo sich Fledermäuse aufhalten dankbar“, so die beiden Betreuerinnen, denn nur mit Hilfe  der Bevölkerung könne der Bestand der meist streng geschützten Tiere erhalten werden.