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Naturnahe Waldwirtschaft

Grüne Ideologie oder Überlebensnotwendigkeit ?

Podiumsdiskussion: "Naturnahe Waldwirtschaft in Zeiten des Klimawandels"

am  25.03.10  im Gasthof Hochberg

mit

  • unserem Landes- und Bundesvorsitzenden Prof. Dr. Hubert Weiger,
  • Alfons Leitenbacher (Bayr. Staatsministerium für Ernährung Lndwirtschaft und Forsten),
  • Dr. Daniel Müller  (Leiter des Forstbetriebs Berchtesgaden)
  • Paul Höglmüller (Leiter ders Forstbetriebs Ruhpolding) und
  • Werner Schindler (Waldbesitzervereinigung Traunstein)

Moderator: Gustav Starzmann

(Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Ökologischen Jagdverein Regionalgruppe Südostbayern)

Für den Bund Naturschutz ist die Zukunft des Waldes eine Frage von höchster Bedeutung für das Gemeinwohl und die Landeskultur. Der Bund Naturschutz hat vor fünf Jahren versucht, die Forstreform in Bayern durch ein Volksbegehren aufzuhalten. Dieses ging zwar knapp verloren, hat aber dem Thema Wald starke Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit verschafft.

Das Engagement des BN und der Bürger war nicht vergebens:

Negative Folgen der Forstreform sind zwar eingetreten, aber nicht in dem anfangs befürchteten Ausmaß; durch den Druck des Volksbegehrens konnten bestimmte weitergehende Planungen entschärft werden. Die Entwicklung in den letzten fünf Jahren ist von uns kritisch und aufmerksam begleitet worden. Zu diesem Zweck sind die anläßlich des Volksbegehrens gegründeten "Wald Bündnisse" zusammengeblieben.Das  "Schwarzbuch Wald" des BUND (als pdf-Datei unter bund.net zum Herunterladen)  listet auch bayerische Beispiele für forstliche Verstöße  gegen eine nachhaltige Waldwirtschaft auf. In unserem Arbeitsbereich im Landkreis Traunstein sind wir Bürgerbeschwerden über angeblich unsachgemäße Waldbewirtschaftung nachgegangen. und haben uns jeweils mit den zuständigen Forstmitarbeitern  um Klärung bemüht.  - Wieviel oder wie wenig Harvester-Einsatz ist angemessen? Wie reagiert man auf Jahrhundert - Sturmschäden? Wie auf die Borkenkäfergefahr in und nach extrem heißen Sommern? Wie wirken sich die organisatorischen Folgen der Forstreform in der praktischen Arbeit aus? Gibt es nach Auflösung der Forstämter und  Kürzung des Stellenschlüssels noch genügend mit den örtlichen Umständen vertrautes  Personal?

Der Bund Naturschutz ist der Ansicht, dass eine unvoreingenommene und offene Diskussion zu Verbesserungen führen kann. Er  ist dankbar dafür, dass die Leiter der hiesigen Forstbetriebe immer den Dialog gesucht haben. Auf mehreren Exkursionen wurde gezeigt, wie Staatsforst und private Waldbesitzer versuchen, wirtschaftliche Anforderungen mit einer grundsätzlich naturnahen Ausrichtung des Waldbaus in Einklang zu bringen. Auch in speziellen Fragen des Natur- und Artenschutzes sind  die örtlichen Forstbetriebsstellen für den BN zuverlässige Ansprechpartner. Diese sind auch deshalb von ganz besonderer Bedeutung, weil ökologisch leistungsfähige Wälder gerade in der Alpenregion überlebenswichtig sind.

Der Bund Naturschutz begrüßt es, dass die Bayrische Staatsregierung beschlossen hat, die Forstreform zu überprüfen. Dabei geht es um die Umsetzung des Naturschutzkonzepts der Staatsforsten und den Zielkonflikt dieses Konzepts mit den wirtschaftlichen Vorgaben. Eine grundsätzliche Frage ist dabei, ob kleinere Korrkturen reichen, oder ob nicht die mit der Reform in den Vordergrund gerückte Gewinnorientierung grundsätzlich hinterfragt werden muß.

Durch den Klimawandel hat die Notwendigkeit des naturnahen Waldbaus eine zusätzliche Dimension gewonnen,  die weithin noch nicht ins Bewußtsein der Bevölkerung gerückt ist. Die Forstverwaltung und die Waldbesitzer sollten die Umweltverbände nicht als lästige Nörgler sehen, sondern als Unterstützer in der öffentlichen Vermittlung ihrer ökologischen Zielsetzungen.