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Artensterben verstehen - warum es uns betrifft

Beate Rutkowski referierte vergangene Woche bei einer Veranstaltung im Sailer Keller über das Artensterben und warum es auch uns betrifft.

09.10.2025

„Warum brauchen wir Biodiversität?“ fragte Beate Rutkowski, stellvertretende Landesvorsitzende des BUND Naturschutz Bayern. Sie verglich zwei Äpfel aus ihrem Garten, einer schön rund und ein anderer mit ungleichmäßiger Form.

„Beim schönen war die Blüte von verschiedenen Insekten bestäubt worden, beim anderen leider nicht“, erklärte sie auf einer öffentlichen Veranstaltung der Traunsteiner Grünen im vollbesetzten Georgi-Stüberl des Sailer Keller.

Viele können sich noch erinnern, dass man vor 30 Jahren nach einer Autofahrt die toten Insekten von der Windschutzscheibe entfernen musste. Beate Rutkowski hatte die Zahlen: „Seitdem ist in Deutschland die Menge der Fluginsekten um 75% zurückgegangen“. Biodiversität bedeutet biologische Vielfalt: Weniger Insekten bedeuten weniger Nahrung für die Vögel, die dann wiederum weniger Schädlinge fressen. „Der Specht frisst den Borkenkäfer“ ergänzte sie als Beispiel.

Natürlich passen sich Tiere und Pflanzen über viele Generationen an veränderte Lebensbedingungen an, doch diese „Evolution“ ist leider nicht so schnell wie der Klimawandel. 

„Im Chiemgau haben wir  glücklicherweise noch eine hohe Biodiversität, aber auch hier droht Gefahr durch immer höheren Flächenverbrauch, eine weitere Intensivierung der Landwirtschaft und und natürlich durch den Klimawandel“, so die Referentin am Ende ihres spannenden Vortrags.

Ortssprecherin Martina Wenta eröffnete sodann die Fragerunde und einer der ersten war Thomas Lang-Nachtnebel, der wissen wollte, ob die Entstehung von Pandemien wie z.B. Corona etwas mit alledem zu tun hat. Antwort: Wenn der Mensch den Lebensraum der Tiere einengt und er mehr mit Wildtieren in Berührung kommt, können Krankheiten auf Menschen überspringen. „Die Mutation der Vogelgrippe und auch AIDS, das von Affen auf Menschen übergriff“, waren zwei Beispiele Rutkowskis.

Antje Wendt fragte, warum man PFAS, die z.B in Lösch-Schäumen oder in regendichter Bekleidung enthalten sind, nicht so leicht weltweit verbieten kann wie damals FCKW? - „FCKW sind ein einziger Stoff und es gibt Ersatzstoffe, PFAS sind tausende verschiedene Substanzen, und für viele davon gibt es noch keinen Ersatz“, so die Expertin.

Nach vielen weiteren Fragen meldete sich Hans Leonhard, mittlerweile 85 Jahre alt und ein großen Kämpfer für den Naturschutz in unserem Landkreis. Er erzählte, wie es früher bei Grabenstätt ganze Felder voll blauer und gelber Iris gab, die bis auf kleine Reste verschwunden sind und er sagte dann quasi als Schlusswort der Veranstaltung: „Es ist ein Stich in unser Herz, wie wir, also der ,Homo sapiens’, die Erde, die Tiere und die Pflanzen, und das Klima zerstören“.