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Klimademo vom 20.09.24 in Traunstein

Am vergangenen Freitag marschierten etwa 200 Menschen, darunter viele Aktive unserer Kreisgruppe, im Rahmen des globalen Klimastreiks der Fridays-For-Future-Bewegung, vom Bahnhofsplatz zum Stadtplatz und zeigten so, dass in der Klimapolitik etwas geschehen muss.

23.09.2024

Unsere Kreisvorsitzende und stellvertretende Landesvorsitzende Beate Rutkowski beteiligte sich an der Abschlusskundgebung mit folgendem Redebeitrag.

Auch wenn das Thema Klimakrise in vielen Teilen der Gesellschaft offensichtlich gerade nicht en vogue ist: Er ist real und macht uns immer mehr Probleme!
Im letzten Jahr haben wir über Trockenheit und zu wenig Wasser gesprochen, dieses Jahr sprechen wir wieder über Hochwasser. 
Gerade sind wir letzte Woche wieder knapp an einem Jahrhunderthochwasser vorbeigeschrammt. Unsere Nachbarn in Polen, Österreich oder Tschechien hatten dieses Glück nicht.
Aber auch wir waren dieses Jahr nicht verschont:

Ob an der Weser, der Saar oder der Donau - Im Frühjahr gab es in vielen Teilen Deutschlands verheerende Hochwasser.
Aber auch Bayern war betroffen, besonders das Gebiet zwischen Iller und Isar. 
Augsburg, Regensburg, Passau und das Unterallgäu zum Beispiel mussten den Katastrophenfall ausrufen.
Sechs Tote waren zu beklagen, Tausende Menschen mussten evakuiert werden und leben z.T. heute noch in Notunterkünften, weil ihre Häuser nicht mehr zu retten waren.

Durch Klimawandel und Erwärmung des Mittelmeeres kann mehr Wasser verdunsten und es regnen wahre Wassermassen über Mitteleuropa ab. 300, 400, 500 l pro m² in wenigen Tagen sind keine Seltenheit mehr!
Das sind eigentlich Jahrhundertniederschläge, die inzwischen alle paar Jahre auftreten.
Weder die Katastrophe im Ahrtal, noch die Katastrophe in Simbach sind 100 Jahre her. Solche Extremwetterereignisse treten in Folge des Klimawandels häufiger auf und werden intensiver.
Siedlungen an Flüssen und Bächen sind daher gefährdet, das betrifft auch viele große Städte.

Gleichzeitig brennen die Wälder in Kanada oder in Portugal. Schon jetzt ist die Situation immer häufiger dramatisch, an 2-3 Grad Erderwärmung werden wir uns nicht anpassen können.

DARUM GILT FÜR UNS ALLE: KLIMASCHUTZ IST ALTERNATIVLOS

Aber nicht nur Hochwasser und Trockenheit sind eine Folge des Klimawandels, wir erleben einen dramatischen Verlust an Biodiversität und das Artensterben führt dazu, dass die natürlichen, für uns und unsere Mitgeschöpfe lebensnotwendigen Naturkreisläufe immer mehr aus dem Gleichgewicht geraten.

Wichtige Biotope werden beeinträchtigt wie z.B. unsere Wälder, denn der Klimawandel schwächt die Bäume und dann kommen die Käferkalamitäten und richten immense Schäden an, inzwischen auch bei uns im Bergwald.

Oder z.B. unsere Seen. Der Bodensee wird immer wärmer, das führt zu Sauerstoffmangel für die dort lebenden Organismen und damit zu einer Störung der Nahrungsketten, einem Absterben von Fischeiern und Fischlarven, der Fischbestand wird einbrechen. Diese Folgen sind auch für die Seen in unserem Landkreis zu erwarten.  

Die Landwirtschaft leidet, entweder es gibt zu viel Wasser oder zu wenig, die Ernte heuer ist in vielen Teilen Deutschlands schlecht wegen zu viel Wasser während der Aussaat und Keimzeit. Wenn die Saatkartoffeln verfaulen oder vertrocknen oder die Getreidesaat nicht aufgeht, dann haben wir ein Problem.
Denn die Lebensmittelsicherheit auch hier bei uns ist ein wichtiges Gut.
Jeder von uns, aber auch die Wirtschaft und die Politik sind gefordert und es muss schnell gehen. Das Zeitfenster, das uns noch bleibt, um die Klimaziele zu erreichen, umfasst nur noch wenige Jahre.

Energie sparen und der Umstieg auf Erneuerbare Energien fordert Innovationen und ein Umdenken auch in der Bevölkerung. 
Erneuerbare Energien sind ebenfalls mit Eingriffen in Natur und Landschaft verknüpft, darum muss so vorsichtig wie möglich agiert werden und es muss so viel wie möglich Energie bei so wenig Eingriff wie nötig erzeugt werden.

Wir werden uns gewöhnen müssen an den Anblick von mehr Windrädern, an den Anblick von PV-Anlagen und auch an solche, die etwas höher sind, damit darunter gewirtschaftet werden kann. 
Aber wir dürfen und werden uns niemals an den Anblick zerstörter Häuser, Murenabgänge, an vertrocknete Wälder und an Waldbrände und an die Hochwassertoten gewöhnen, dagegen werden wir aufstehen.

KLIMASCHUTZ IST ALTERNATIVLOS